Tag 2 - Montag, 08.10.01

Von Lichtenfels nach Sand a. Main

So wie der Sonntag endete, so beginnt der Montag mit Regen und Nebel. Wir sind wie auf allen anderen Plätzen der nächsten fünf Tage die einzigen "Zelter". Mitleidige Fragen der Wagenbesitzer nach der Tauglichkeit unserer Ausrüstung und unsere Abhärtung für den Wintereinsatz werden für die nächsten Tage unsere ständigen Begleiter sein. Jedoch hat die frühherbstliche Tour ihre Reize. Die Bäume färben ihr Laub, die sonst so gefürchteten Stechmücken und sonstiges Ungeziefer sind nicht existent. Nach dem Frühstück packen wir unsere Ausrüstung zusammen. Beide Zelte müssen innen und außen zumindest grob gereinigt werden.
Pünktlich zum Etappenstart zeigt sich kurz die Sonne und wir sind guter Dinge. Von Lichtenfels aus folgen wir dem Maintal-Radweg. Lichtenfels, die Deutsche Korbstadt, konnte sich bis heute ihren typisch fränkischen Charakter bewahren. Die historische Altstadt, mit ihrem vom barocken Rathaus beherrschten Marktplatz, den stattlichen Bürgerhäusern und den noch erhaltenen Resten der mittelalterlichen Stadtbefestigung zeugt von einer Stadt, die es sich besuchen lohnt. Hinzu kommt die vielbesungene landschaftliche Schönheit des "Gottesgarten am Obermain" mit der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen und Kloster Banz, die Lichtenfels als Urlaubsziel sehr beliebt machen.
Bis Bamberg ist der Wegverlauf gut ausgeschildert, er führt uns aber nicht direkt am Main entlang, sondern schlängelt sich über Feldwege, ausgebaute Radwege und kleine Straßen durch fast jeden kleinen Ort auf der Strecke.
Unterwegs haben wir einen guten Blick auf das Kloster Banz, während sich die gegenüberliegende Basilika Vierzehnheiligen im Frühnebel versteckt. Gegen Mittag erreichen wir "das Weltkulturerbe" Bamberg. Auf ihrer Konferenz in Carthagena (Kolumbien) hat die UNESCO am 11. Dezember 1993 die Aufnahme Bambergs in die Liste des Welterbes der Menschheit beschlossen und die Aufnahme wie folgt begründet: Bamberg ist ein gutes Beispiel einer mitteleuropäischen Stadt auf der Basis eines im wesentlichen frühmittelalterlichen Planes und vielen erhaltenen Gebäuden aus jener Zeit, die den mittelalterlichen Planungsregeln entsprechen. Die Stadt wurde als ein Kreuz entworfen, mit den Kirchen St. Michael, St. Stephan, St. Gangolf und St. Jakob in den vier Himmelsrichtungen. Also, wer sich auf dieser Tour Zeit nehmen möchte, der sollte u.a. in Bamberg tun.
Wir verfahren uns das einzige und letzte Mal auf dieser Tour. Die Ausschilderung des Maintal-Radwegs endet direkt vor dem Hauptbahnhof im Stadtgebiet von Bamberg und da stehen wir. Zum Maintal-Radwanderweg Richtung Gaustadt müssen wir uns durchfragen. Ab jetzt allerdings ist dieser Radweg durchgängig bis Mainz ausgeschildert, fast immer asphaltiert und führt in unmittelbarer Nähe am Fluss entlang.
Nach 77,9 Kilometern und 5:30 Stunden Fahrtzeit erreichen wir im strömenden Regen den CPL Sand am Main.

Tom´s Outdoor Page ..... mehr als ein Urlaub unter Palmen!