Tag 4 - Donnerstag, 04.07.02


Der Ausburger Höhenweg von der
Ansbacher zur Augsburger Hütte

Wer am Vortag in der Vorderseespitze - Südflanke Schwierigkeiten im Steig hatte, der darf sich auf keinen Fall am Augsburger Höhenweg versuchen. Mit einem zusätzlichen Problem muss sich der Bergwanderer auseinandersetzen: Für die Wegstrecke dieses Tages waren wir, einschließlich der Besteigung der Parseier Spitze, über 12 Stunden unterwegs. Selbst ohne den 3000 - Tausender, geht es kaum unter 8 Stunden Gehzeit. Der Steig ist an vielen Stellen steinschlaggefährdet und einige Kreuze am Wegrand erinnern an abgestürzte Bergkameraden. Im Notfall steht auf der Parseierscharte, ca. 4:30 Stunden von der Ansbacher Hütte, das Augsburger Biwak. Auf die Minihütte mit ihren vier Schlafplätzen sollte man sich auf keinen Fall verlassen. Wer über keine ausreichende Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit verfügt, muss die Lechtaler Alpenüberquerung natürlich nicht abbrechen. Von der Ansbacher Hütte aus, umgeht man über die Memminger Hütte den Augsburger Höhenweg und erreicht einen Tag später die Augsburger Hütte.
Über den Wolken .....Unerwarteter Wetterumschwung, ich sehe um 05.45 Uhr aus dem Fenster und blicke auf einen wolkenlosen Himmel. Jetzt schnell, wir packen noch mal Marschverpflegung in diean der Biwakschachtel Rucksäcke und starten morgens gegen 06.30 Uhr, eigentlich schon zu spät, in Richtung Winterjöchl (2528). Gleich anschließend beginnt die lange Querung der Westflanken von Stierloch-, Schwarzloch-, und Grißmutterkopf in die Parseierscharte (2604m, Biwakschachtel). Unterhalb der Minihütte machen wir eine halbe Stunde Pause und gehen durch die Eisenspitze - Nordflanke und übers Gelbe Schartl in die Darwinsscharte (2650m). Über den Nordwestgrat geht es hinauf auf dem Drawinkopf (2970m) und über den gesicherten Ostgrat hinunter zum Krinner Ferner. Hier fällt die Entscheidung die Parseier Spitze (3036m, UIAA II- !!) durch die Südostflanke zu gehen. Wir durchqueren den Minigletscher bis Nur für Geübte!zum Einstieg in die Südostflanke. Schnell merken wir, dass das relative schwere Gepäck beim Klettern hindert und lassen die Rucksäcke, leiderErst der Minigletscher - dann klettern! aber auch die Kamera, im Steig zurück. Der Steig hinauf zum Gipfel ist gut markiert, nicht versichert, der Weg aber leicht zu finden. Gerade im unteren Teilstück herrscht akute Steinschlaggefahr; ohne den schützenden Helm und entsprechende Klettererfahrung sollte man nicht in die ca. 200 Höhenmeter einsteigen. Gegen 18.30 Uhr steigen wir über den Krinner Ferner und einem steilen, teils versicherten Steig hinunter zur Augsburger Hütte.

A WAHNSINNS TAG - wir kommen wieder!